Eine christliche Hochzeitsrede
Liebe Hochzeitsgäste, liebe Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde!
Das Fest, das wir hier heute feiern heißt HOCH-ZEIT.
Dieser Begriff bezeichnet dabei sowohl die Feier in der Kirche als auch die Feier hier im Saal. Dass diese heutige HOCHZEIT eine besondere, eine „hohe Zeit“, ja sogar einen Höhepunkt im Leben der Brautleute aber auch vieler Gäste darstellt, denke ich nicht weiter erläutern zu müssen. Ein Blick in die Gesichter der hier anwesenden sagt mehr als viele Worte.
Was aber hat diese HOCHZEIT zu bedeuten? Warum der besondere Gottesdienst, das große Essen, die vielen weiten Reisen? Was bedeutet diese Hochzeit?
Stellen wir uns einmal gemeinsam vor, wir wandern in den Bergen und nach einem längern Aufstieg erreichen wir endlich den Gipfel des Berges – das Ettappenziel ist erreicht. Stellen wir uns weiter vor, das dieser Gipfel nicht nur den Blick auf eine wunderschöne Berglandschaft freigibt, sondern dass von diesem Gipfel aus ebenso die Stadt zu sehen ist, zu der wir zurückwandern möchten. Diese Stadt, unser Ziel, liegt trotz der weiten Entfernung direkt vor unseren Augen, sie gleichsam zum greifen nahe, ja man möchte meinen, man macht einen großen Schritt und man ist am Ziel.
Was möchte ich mit diesem Bild sagen?
Wir kommen soeben aus der Kirche, in der wir vor Gott den Ehebund geschlossen haben, den feierlichen Beginn unsere Ehe. Diese Ehe ist aber nicht der Anfang unsere Beziehung, dafür aber ein absoluter Höhepunkt. XXX und ich, das Brautpaar, wir stehen heute auf dem Gipfel und schauen mit Freude und Klarheit auf die Stadt, auf unser gemeinsames Ziel. Diese Stadt, das Ziel unsere Ehe ist GOTT oder wie es mit zahlreichen Bildern ausgedrückt wird: Der Himmel, die himmliche Stadt Jerusalem. Unser Weg dahin ist unsere Ehe.
Wie häufig wir auf diesem Weg in die Stadt durch dunkle Wälder, Gewitter, Regen- und Sonnewetter kommen, welche Hindernisse am Wegesrand auf uns lauern, können wir beide nicht voraussagen, wir wissen jedoch heute eins: Der heutige Tag, an dem wir den Himmel offen sehen, an dem wir Gott begegnet sind, die Kirche nennt das „Sakrament“, wird uns immer in Erinnerung bleiben als ein Tag, an wir das Ziel gesehen haben.
Dass wir diesen Tag, an dem uns, objektiv gesprochen, „Gott sakramental begegnet sind“, auch subjektiv so erleben, dafür möchte ich mich bei den vielen Gästen hier bedanken, die keine Kosten und Mühen gescheut haben, diesen Tag heute mit uns zu feiern: … .
Wo ich nämlich bei den Danksagungen bin, möchte ich natürlich an diese Stelle besonders an unser Eltern erinnern, die uns, so ein Zitat von Fjodor Dostojewski, „für ein ganzes Leben gerettet haben.“
Dostojewski sagt: Wisset, dass es nichts Edleres, Stärkeres, Gesunderes und für das künftige Leben Nützlicheres gibt, als eine GUTE ERINNERUNG. –
Eine schöne, heilige Erinnerung, die man aus der Kindheit bewahrt, ist vielleicht die BESTE ERZIEHUNG. Wenn man viele solcher ERINNERUNGEN mit ins Leben nimmt, so ist der Mensch für ein ganzes Leben gerettet.
Euch ganz herzlichen DANK für alles, womit ihr uns ein Zuhause geschenkt habt, in dem sich unsere zarten Kinderseelen geschützt und froh entwickeln und entfalten durften, denn XXX und ich nehmen beide sehr viele SCHÖNE, GUTE, HEILIGE ERINNERUNGEN aus unsere KINDHEIT mit ins Leben. Herzliche DANK für dieses kostbare Geschenk!